Warum wir es tun

Ein Leben frei von Armut ist für armutsbetroffene junge Erwachsene nach dem Gymnasialabschluss zum Greifen nahe und doch unerreichbar.

97 %

der Zehnjährigen sind nicht in der Lage, einen kurzen, altersgerechten Text zu lesen und zu verstehen.¹

1

67 %

der Kinder brechen die Primarschule ab.²

2

97 %

der LehrerInnen haben kein professionelles Lehrdiplom.²

3

81 %

der Menschen leben unter der internationalen Armutsgrenze von USD 2.15/Kopf/Tag.¹

4

50 %

der Frauen zwischen 20 und 24 Jahren geben an, vor dem 18. Altersjahr geheiratet zu haben.²

5

Bildungsabschlussrate Tertiärstufe

Im Jahr 2018 haben 1.05 % der aus ländlichen Regionen stammenden MadagassInnen im Alter von 25 Jahren und älter ein Bachelorstudium abgeschlossen. Rund neun Mal weniger als Menschen aus urbanen Regionen, bei denen es sich durchschnittlich um 9.53 % handelt.³ Diese Daten bestätigen die soziale Ungleichheit zwischen Stadt und Land.

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Entwicklung Madagaskars

Madagaskar ist die fünftgrösste Insel weltweit und liegt im Indischen Ozean vor der Küste des südlichen Afrikas. Trotz beträchtlicher, natürlicher Ressourcen hat das Land mit seinen rund 28 Millionen EinwohnerInnen (Stand 2020) eine der international höchsten Armutsraten.¹

Entwicklungsaussichten in Madagaskar werden weiterhin durch das geringe Wachstumspotenzial des Landes und seine häufigen, tiefen und anhaltenden Krisen beeinträchtigt.¹

Die Situation in der Dorfgemeinde Fihaonana bestätigt die nationalen Entwicklungsdefizite. Fihaonana liegt rund 60 km nordwestlich der Hauptstadt Antananarivo und ist eine 232.8 km² grosse, von 23'700 Menschen bewohnte Dorfgemeinde (Stand 2019), bestehend aus 18 Teilgemeinden. Menschen in Fihaonana arbeiten überwiegend als selbstversorgende LandwirtInnen, SteinhauerInnen oder einfache HändlerInnen. Bei dieser harten Arbeit liegt das Tageseinkommen grundsätzlich zwischen MGA 3'000 bis MGA 5'000 (ca. CHF 0.65 bis CHF 1.10).⁴

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Stakeholderanalyse

Acht verschiedene Personengruppen haben positive wie negative Einflussmöglichkeiten auf den Projekterfolg: junge Erwachsene (direkte Zielgruppe), Eltern bzw. sorgerechtspflichtige Personen (indirekte Zielgruppe), SpenderInnen, MitarbeiterInnen, Universitäten, NachhilfelehrerInnen, DorfbewohnerInnen Fihaonanas und Gymnasien in Fihaonana.

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Bisherige Angebote und Förderlücken im Umfeld

Neben unseren werden in Fihaonana gegenwärtig elf Projekte realisiert. Rund die Hälfte davon sind Landwirtschaftsprojekte. Ausbildungprojekte gibt es keine. Das einzige Bildungsprojekt ist eine Schule, die von ca. einem Dutzend SchülerInnen besucht wird. Landesweit gibt es unseres Wissens nur eine NGO, Promes Madagascar, mit einem ähnlichen Ansatz.⁴

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Ursachen und Auswirkungen

Mangelndes Wertbewusstsein für Bildung -> Wahl des geringsten Widerstandes

Tiefes Bildungsniveau -> Unqualifizierte Berufstätigkeit

Mangel an Berufswahlinformationen -> Falsche Karriereentscheidungen

Hohe Studienkosten -> Soziale Ungleichheit

Unbekanntes Ausmass des Problems -> Katastrophal schlechte Ausbildungsförderung von benachteiligten Personen

Stadt-Land-Mentalitätsunterschiede -> Gesellschaftliche Spaltung

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¹ Weltbank. (07.10.2022). Madagascar: Overview. Abgerufen am 8. März 2023 von https://www.worldbank.org/en/country/madagascar/overview.

² UNICEF. (November 2018). Challenges and opportunities for children in Madagascar. Abgerufen am 8. März 2023 von https://www.unicef.org/madagascar/en/reports/challenges-and-opportunities-children-madagascar.

³ UNESCO-Institut für Statistik. (März 2023). Sustainable Development Goal 4 (SDG 4) data. Abgerufen am 8. März 2023 von http://sdg4-data.uis.unesco.org/.

⁴ Eigene Vor-Ort-Recherchen im März 2023.